Ein Vortrag mit Tondokumenten, den es in zwei Versionen gibt:
- einmal mit Musikbeispielen ausschliesslich von Schellackplatten und Grammophon,
- oder aber zusammen mit der Sängerin Tanja-Maria Froidl und mir am Klavier.
Thema des Vortrags ist das Schicksal von Komponisten, Textern und Interpreten der so genannten „leichten Muse”, die in den 20er/30er Jahren bekannte Publikumslieblinge waren und teilweise auch heute noch sind.
Wegen ihrer Zugehörigkeit zum Judentum wurde ihnen seitens der Nazi-Diktatur zunächst Auftrittsverbot erteilt, wenig später begann die systematische Verfolgung. Einige konnten dieser durch Flucht ins Ausland entgehen, viele wurden interniert oder kamen im KZ oder auf der Flucht ums Leben.
Mit über viele Jahre hinweg recherchierten Biographien, historischen Tondokumenten auf Schellackplatten, authentischen Bilddokumenten und einer Fülle von originalem Notenmaterial möchte der Vortrag an einige dieser Künstler erinnern, deren Melodien, Texte und Stimmen ja oftmals noch immer gegenwärtig sind.
Die Lebensgeschichten dahinter blieben jedoch zumeist im Dunklen.
Und das schrieb die Presse
Oktober 2012 (Auszug):
Eine große Bühne für vergessene Künstler
„Sag’ beim Abschied leise Servus“
Mit aufwändig recherchierten Biographien und mit Schellackplatten, mit authentischen Bilddokumenten und einer Fülle von originalem Notenmaterial gestalteten sie einen beeindruckenden musikalischen Vortrag, der vergessene Künstler (…) ins Rampenlicht rückte. (…) Komponisten, Texter und Interpreten, die zur damaligen Zeit Auftrittsverbot hatten, ließen Froidl und Erpf witzig und spritzig zu Wort kommen. (…) Wie interessant allerdings auch die Lebensgeschichten und die Schicksale sind, die sich hinter diesen Evergreens verbergen, das beeindruckte die vielen Zuhörer im Sainerhaus gewaltig. (…)
Ein bemerkenswerter Abend, den das Publikum mit viel Applaus belohnte.
Süddeutsche Zeitung, Maria Martin
Nach(t)kritik von Sabine Zaplin, 21.04.2013 (Auszug)
Irgendwo auf der Welt …
(…)„Sag beim Abschied leise Servus“, ist der Titel eines ganz besonderen Abends mit Musik, Erinnerungen, Geschichten und immer wieder Musik, den Pianist und Musikhistoriker Walter Erpf gemeinsam mit der Sängerin Tanja Maria Froidl jenen Künstlern gewidmet hat, denen es zumeist nicht mehr vergönnt war, zum Abschied überhaupt etwas zu sagen.
Der Flügel, daneben ein Tisch mit Grammophon, ein Stuhl mit lose darüberhängender roter Federboa, ein roter Mantel über einem anderen Stuhl, und das alles getaucht in das tiefrote Licht der bar rosso: als wäre sie wieder aufgetaucht, die Welt der Brettl und Kellerbühnen, der „Simpl“, das „Schall und Rauch“. „Sag beim Abschied…“ lief zur Begrüßung vom Grammophon, und dann wurden sie lebendig, die Vergessenen, die einst Bejubelten.
(…)
Mit großer Sensibilität und gleichzeitig viel Gefühl für das oft Schlüpfrige, immer Amüsante präsentierten Tanja Maria Froidl und Walter Erpf die Lieder der Ermordeten und Vertriebenen, ließen immer wieder Baratmosphäre entstehen und stellten dann die traurigen Schicksale den Liedern gegenüber, die doch nichts weiter als unterhalten wollten und die dies noch immer tun. Dafür, dass sie die vergessenen Namen und Geschichten hinter den Liedern wieder ins rechte Licht rücken, gebührt Erpf und Froidl ein Orden – oder wenigstens das Goldene Krokodil am Band.